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ARTIKEL
BARCLAY DE TOLLY , Adels- und Fürstengeschlecht

BARCLAY DE TOLLY, baltisches Adels- und Fürstengeschlecht, das ursprünglich auf einen normannischen Ritter zurückging, der sich Ende des 11. Jahrhunderts in Schottland niederließ. Der livländische Zweig der Familie Barclay de Tolly geht auf Peter Barclay zurück, einen im Jahr 1621 aus Schottland nach Rostock gekommenen Seidenhändler, der mit Angela von Verden verheiratet war, mit der er drei Söhne und eine Tochter hatte. Sein ältester Sohn Johann Stefan, Lizenziat der Rechtswissenschaften, der bereits mit „Barclay de Tolly“ unterschrieb, siedelte im Jahr 1664 nach Riga über, wo er in den Stand der Stadtbürger aufgenommen wurde. Johann Stefan Barclay de Tolly war mit Anne Sophie Derental, der Tochter eines ortsansässigen Juristen, verheiratet und hatte drei Söhne. Sein ältester Sohn Wilhelm Barclay de Tolly (* 4. Juni 1675, † 4. Mai 1735), Jurist, Mitglied des Magistrats (ab 1722) und Bürgermeister von Riga (ab 1730), war mit Angela Stein verheiratet und hatte drei Söhne und zwei Töchter. Sein jüngster Sohn Weinhold Gotthardt (Gottlieb) Barclay de Tolly (* 25. April 1734, † 30. April 1781) stand im russischen Militärdienst und wurde mit seiner Beförderung zum Leutnant auch in den russischen Adelsstand aufgenommen. Er war mit Margarita Jelisaweta (Eleonora) von Smitten verheiratet, der Tochter eines Hauptmanns der schwedischen Armee. Seine Söhne waren Iwan Bogdanowitsch Barclay de Tolly (dessen Sohn Andrej Iwanowitsch Barclay de Tolly ebenfalls Bekanntheit erlangte), Heinrich Johann Barclay de Tolly (* 30.Juli 1766, † 1805, Major der Artillerie) und Michail Bogdanowitsch Barclay de Tolly.

Michails einziger Sohn Ernst Magnus August (Ernst/ Maxim Michailowitsch) Barclay de Tolly (* 10. Juli 1798, † 17. Oktober 1871), Oberst und Flügeladjutant, war in erster Ehe mit Baronesse Leonide (Leokadija) von Campenhausen und in zweiter Ehe mit Baronesse Alexandra von Tiesenhausen (geb. von Kramer) verheiratet. Da beide Ehen kinderlos blieben, ging der von Michail Bogdanowitsch Barcley de Tolly für seine herausragenden Leistungen in den Napoleonischen Kriegen erworbene Fürstentitel 1859 auf dessen Großneffen Alexander Magnus Friedrich (Alexander Petrowitsch) von Weymarn über (* 22. Dezember 1824, † 25. April 1905), Generaladjutant (1867), General der Infanterie (1882), von 1856 an Kommandant des Kaiserlichen Hauptquartiers und von 1876 an Kommandeur des 1. Armeekorps, der sich von 1872 an mitsamt seinen Nachkommen Fürst Barclay de Tolly-Weymarn nennen durfte. 1888 kehrte er Russland aus religiösen Gründen den Rücken und ließ sich in Dresden nieder. Alexander Magnus Friedrich Barclay de Tolly-Weymarn war mit Marie Frederike von Seddeler, der Tochter des kaiserlich-russischen Generals Ludwig von Seddeler, verheiratet. Sein Sohn Ludwig (Louis) Alexandrowitsch Barclay de Tolly-Weymarn (* 21. Januar 1859, † 16. Dezember 1903), Kreismarschall von Peterhof und im Petersburger Semstwo aktiv, war mit Jekatarina Tschernyschewa verheiratet. Mit ihrem Sohn Nikolaus Ludwigowitsch Barclay de Tolly-Weymarn (1892–1964), Rittmeister im Husarenregiment, erlosch das Geschlecht. Er ging 1917 nach Charbin und starb in Schweden.

Im Jahr 1827 wurde auch der Zweig des Cousins von Michail Bogdanowitsch Barclay de Tolly und Bürgermeisters von Riga August Wilhelm Barclay de Tolly (* 24.Juli 1752, † 20. Dezember 1826) in den Adelsstand erhoben. Einer seiner Nachkommen Johann (Iwan Jegorowitsch) Barclay de Tolly (1811-1879) führte als Arzt die gerichtsmedizinische Untersuchung des getöteten M.Ju. Lermontow durch.

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ÜBER DIE ENZYKLOPÄDIE

Die Enzyklopädie wurde auf die Initiative der öffentlichen Organisation „Föderale nationale Kulturautonomie der Russlanddeutschen“ (FNKA RD) unter aktiver Beteiligung der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen erstellt. Das Projekt wurde von den Regierungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Während der Projektdurchführung wurden Geldmittel verwendet, welche gemäß den Anordnungen des Präsidenten der Russischen Föderation und auf der Grundlage von durchgeführten Wettbewerben der „Nationalen Wohltätigkeitsstiftung“, den allrussischen öffentlichen Organisationen die „Gesellschaft „Wissen“, die „Russische Union der Rektoren“ u.a., in den Jahren 2015–2017 als Zuschüsse zugewiesen wurden.

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NACHRICHTEN
RUSDEUTSCH
  • 1 24.11.2025

    BiZ

    „Tag der deutschen Sprache“: Sprachmarathon in sechs Städten

    Am 15. November veranstalteten die Kultur- und Geschäftszentren der Russlanddeutschen sowie die Deutsch-Russische Häuser in den Städten Moskau, Omsk, Tomsk, Barnaul, Samara und Kaliningrad gemeinsam den Sprachmarathon „Tag der deutschen Sprache“. Die im Rahmen des Projekts angebotenen Veranstaltungen besuchten in den sechs Städten rund 600 Menschen.

  • 1 21.11.2025

    IVDK

    Wo die Wurzeln des Stammbaums liegen

    In der Stadt Tula fand eine Genealogie-Werkstatt für Führungskräfte und Aktivisten gesellschaftlicher Organisationen der Russlanddeutschen aus Zentral- und Nordwestrussland statt. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen national-kulturellen Autonomie des Gebiets Tula mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur organisiert und durchgeführt.

  • 1 13.11.2025

    Spracharbeit

    „Silberne Treffen“: Literarisch-musikalischer Salon im Dorf Nikolajewka

    Am 9. November wurde im Landkulturhaus Nikolajewka ein literarisch-musikalischer Salon unter dem Titel „Silberne Treffen“ veranstaltet. Die Aktivistinnen und Aktivisten des Zentrums der deutschen Kultur (ZDK) „Fialka“ aus Halbstadt, Kamyschy, Kusak, Schumanowka und Nikolajewka bereiteten das ethnokulturelle Programm für Seniorinnen und Senioren vor.

  • 1 13.11.2025

    Interview

    „Der Löffel ist eine Musik“: Familiengeschichte eines Goldschmiedes

    Geschichte und deutsche Wurzeln vereinbaren sich in den Designerlöffeln des Moskauer Goldschmiedes Jewgeni Miller zu einem einzigen Kunstwerk. Wir sprachen mit ihm über die Kunst, die Familienbeziehungen sowie über die Traditionen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sorgfältig bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben werden.

  • 1 13.11.2025

    Spracharbeit

    Erfolgreiches Arbeitstreffen in Tscheljabinsk beendet

    Vom 5. bis 8. November fand in Tscheljabinsk ein erfolgreiches Arbeitstreffen von Vertretern von Schulen mit ethnokultureller Komponente statt. Pädagoginnen und Pädagogen aus sechs Regionen Russlands – darunter das Altai-Gebiet, die Republik Komi sowie die Regionen Omsk, Nowosibirsk und Orenburg – tauschten bewährte Praktiken aus und erarbeiteten Entwicklungsstrategien für das kommende Jahr. Die Veranstaltung versammelte insgesamt 14 Fachleute.

  • 1 13.11.2025

    Spracharbeit

    Ethnokulturelle Herbstferien in der Altairegion: Ein Rückblick auf die Sprachplattformen

    In den Zentren der deutschen Kultur (ZDK) in der Region Altai fanden ethnokulturelle Sprachveranstaltungen statt. Während der kreativen Workshops arbeiteten die Teilnehmer in Teams und vertieften ihr Wissen über die Geschichte, Sprache, Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen.

  • 1 12.11.2025

    Nachrichten aus den Regionen

    Märchen verschiedener Völker und ein schönes Familienwochenende im DRH Tomsk

    Was haben deutsche Bratwürste, russische Wiegenlieder und Gusli, chakassische Märchen, die Geschichte der Russlanddeutschen und Sandanimation gemeinsam? Die richtige Antwort: „Abend der Künste und Geschichten“, der am 4. November im Deutsch-Russischen Regionalhaus Tomsk stattfand.

  • 1 12.11.2025

    Nachrichten aus den Regionen

    Die Ausstellung „Die Deutschen in der russischen Geschichte“ wurde im Oktjabrskij eröffnet

    Am 6. November fand im Zentrum der nationalen Kulturen der Stadt Oktjabrskij der Republik Baschkortostan die feierliche Eröffnung der Wanderausstellung „Die Deutschen in der russischen Geschichte“ statt. Die Exponate und Materialien veranschaulichen den Beitrag der Deutschen zur russischen Geschichte. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. November zu sehen.

  • 1 10.11.2025

    Assoziation der Forscher

    „‚Der Schmelztiegel‘ hat funktioniert!“: Zusammenfassung des Kulturhistorisches Seminars 2025

    Vom 1. bis 5. November fand in Wolgograd das 10. Kulturhistorische Seminar statt. Zum Leitthema des Projekts wurde die Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen im Kontext der modernen Museumsräume.

  • 1 07.11.2025

    Spracharbeit

    Der Schlüssel zum Herzen der Kinder: In Omsk trafen sich die Leiter von Deutsch- Liebhaberclubs

    Vom 31. Oktober bis zum 2. November fand in Omsk im Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in Omsk“ ein Arbeitstreffen für Leiter von Deutsch-Liebhaberclubs statt. An dem Sprachprojekt nahmen 16 Lehrkräfte der Clubs aus der Region Omsk und der Stadt Omsk teil.

  • ANDERE PROJEKTE

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