KANTON KAMENKA, 1922 gegründete Gebietskörperschaft der Republik der Wolgadeutschen. Kantonszentrum war das Dorf Grimm (Lesnoj Karamysch) Nach Stand zum 1. Januar 1941 hatte der Kanton eine Fläche von 868,1 km2. Flächennutzung (in Tausend Hektar): Ackerland – 64,1, Wiesen – 2,2; Weideland - 11,0; Wälder und Buschland – 2,7; Gewässer – 0,34. Insgesamt 86.800 Hektar. Bevölkerung: 18.400 Einwohner, davon 98,5% Deutsche. 9.200 Männer und 9.200 Frauen. Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner pro km². Auf dem Gebiet des Kantons lagen zehn Dörfer.
Viehbestand im Kanton (nach Zählung von 1940)
|
Tierart |
Gesamtzahl |
in den Kolchosen |
Privatvieh |
|
Rinder |
5726 |
2571 |
2742 |
|
davon Kühe |
2579 |
624 |
1644 |
|
davon Ochsen |
750 |
737 |
– |
|
Schafe und Ziegen |
10088 |
4296 |
5038 |
|
Schweine |
2603 |
848 |
1299 |
|
Pferde |
1218 |
1093 |
– |
|
davon Arbeitspferde |
726 |
604 |
– |
In Industrie und Gewerbe des Kantons gab es acht staatliche Unternehmen, 13 gewerbliche und sieben Verbrauchergenossenschaften sowie 62 kleinere Kolchosbetriebe. Das größte Unternehmen war die im Dorf Grimm gelegene Werkzeugmaschinenfabrik „Rekord“, die in den Jahren des Ersten und Zweiten Fünfjahresplans durch Umbau von Reparaturwerkstätten entstand. Die Kollektivierungsquote lag bei 100%, 2.989 bäuerliche Wirtschaften waren in 20 Kolchosen zusammengeschlossen. Die durchschnittliche Saatfläche pro Kolchose lag im Kanton bei 2.412 Hektar. Die Saatfläche des Kantons lag bei 49.279 Hektar, davon entfielen 41.404 Hektar auf Getreide, 4.422 Hektar auf Industriepflanzen, 1.498 Hektar auf Gemüse, Melonen und Kürbisgewächse (davon 757 Hektar auf Kartoffeln) und 1.936 Hektar auf Futterpflanzen. Die Kolchosen wurden von zwei Maschinen-Traktoren-Stationen bedient (Grimm und Kamenka), die über 251 Traktoren, 71 Mähdrescher und 22 Lastkraftwagen verfügten. In den Kolchosen des Kantons gab es 13 Lastkraftwagen. Der durchschnittliche Ernteertrag für Getreide lag in den Jahren 1935–40 bei 4,6 Doppelzentnern pro Hektar.
In den Kolchosen gab es 79 Farmen, davon jeweils 20 Rinder, Schaf- und Schweinefarmen, 15 Geflügelfarmen und vier Kaninchenfarmen.
Kantonsführung (nach Stand zum 1. Januar 1941)
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Posten |
Name |
Geburtsjahr |
Bildungsstand |
Parteimitglied seit |
Nationalität |
Amtszeit seit |
|
1. Sekretär des Kantonsparteikomitees der WKP(b) |
D.D. Beisel |
1902 |
Grundschule |
1926 |
Deutsch |
1938 |
|
2. Sekretär des Kantonsparteikomitees der WKP(b) |
F.G. Gelfenbein |
1904 |
Grundschule |
1931 |
Deutsch |
1940 |
|
Vorsitzender des Kantonsexekutivkomitees |
G.Ja. Kindsvater |
1912 |
Grundschule |
1938 |
Deutsch |
1939 |
|
Chef der Kantonsabteilung des NKWD |
W.M. Bondarew |
1907 |
Grundschule |
1931 |
Russisch |
1939 |
|
Staatsanwalt |
A.A. Schneider |
1905 |
Grundschule |
1931 |
Deutsch |
1939 |
Im Kanton gab es zwölf Schulen, davon vier Grundschulen, sechs Siebenklassenschulen und zwei Mittelschulen mit insgesamt 3.665 Schülern. Es gab einen Kindergarten mit 60 Plätzen. Einrichtungen für politische Aufklärung waren ein Kulturhaus, elf Lesehütten, 17 Klubs, acht Bibliotheken und ein Kino mit 180 Plätzen. Es erschien die Kantonszeitung „Bolschewik“ in deutscher Sprache. Eine Rundfunkzentrale mit einer Leistung von neun Watt bediente 135 Rundfunkanschlüsse. Im Gesundheitswesen gab es zwei Krankenhäuser mit 44 Betten, drei Ambulanzen, vier Sanitäts- und Geburtshilfe-Stationen, acht Entbindungsstationen mit 44 Betten und eine Apotheke.
1941 hatte die Kantonsparteiorganisation der WKP(b) 154 Mitglieder und 130 Kandidaten für eine Mitgliedschaft, 18 Basisparteiorganisationen, fünf Kandidatengruppen und eine Partei-Komsomolgruppe. Im Kanton gab es 587 Komsomolzen und 46 Basisorganisationen des Komsomol.
Die Enzyklopädie wurde auf die Initiative der öffentlichen Organisation „Föderale nationale Kulturautonomie der Russlanddeutschen“ (FNKA RD) unter aktiver Beteiligung der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen erstellt. Das Projekt wurde von den Regierungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Während der Projektdurchführung wurden Geldmittel verwendet, welche gemäß den Anordnungen des Präsidenten der Russischen Föderation und auf der Grundlage von durchgeführten Wettbewerben der „Nationalen Wohltätigkeitsstiftung“, den allrussischen öffentlichen Organisationen die „Gesellschaft „Wissen“, die „Russische Union der Rektoren“ u.a., in den Jahren 2015–2017 als Zuschüsse zugewiesen wurden.
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