Plesskaja (Plesskaja-Sebold) Elwira Germanovna (geb. Sebold) – ukrainische Historikerin, Heimatforscherin, Drehbuchautorin, Mitglied der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen. Sie wurde am 20. Juli 1941 in der Besatzungszone in Rubeschnoje im Woroschilowgrad Gebiet (heute Lugansk) in der Ukraine geboren. Der Vater, Hermann Sebold (1913–1941), stammte von den in Sudak lebenden Krim-Kolonisten. Die Mutter, Katharina Pawlowna Januschkewitsch (1916–1969), war polnischer Abstammung. Die Eltern waren Chemiker, die 1938 ihr Studium am Institut für Chemie und Technologie in Ivanovo abschlossen. 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter zunächst nach Galitsch im Gebiet Kostroma und dann nach Iwanowo gebracht. 1949 zog ihre Mutter in Swerdlowskij, Rayon Schtschelkowskij, Gebiet Moskau. Nach dem Abitur 1958 begann sie ihr Studium an der Fakultät für Geschichte und Philologie des Pädagogischen Instituts in Iwanowo, die sie 1963 mit einem Diplom und einer Qualifikation als Lehrerin für russische Sprache, Literatur und Geschichte abschloss. Nach der Verteilung wurde sie in das Dorf Sagorje, Rayon Teikowskij, Gebiet Iwanowo geschickt, wo sie bis 1964 als Lehrerin für russische Sprache und Literatur arbeitete. 1964–1966 unterrichtete sie russische Sprache, Literatur und Geschichte an der Schule für arbeitende Jugend im Dorf Swerdlowskij, Rayon Schtschelkowskij, Gebiet Moskau. 1966 zog sie mit ihrer Familie nach Odessa, wo ihr zukünftiger Ehemann Boris Wassiljewitsch Plesskij gerade sein Postgraduiertenstudium abschloss. Bis 1969 arbeitete sie als Bibliothekarin in der Bibliothek des Hafens von Odessa-Reederei, und in den Jahren 1969–1978 als Bibliographin und leitende Methodikerin in der Krupskaja-Bibliothek in Odessa. 1978 ging sie an das Medizinische Institut in Odessa, wo sie bis 1979 als leitende Laborantin in der Abteilung für Russisch als Fremdsprache tätig war. In den Jahren 1979–1994 arbeitete sie als Hochschullehrerin, 1995–2007 als leitende Dozentin der Abteilung „Russisch für Ausländer“ am Odessaer Elektrotechnischen Institut für Kommunikation (seit 1993 wurde Institut in die A.S. Popov Ukrainische Staatliche Akademie für Kommunikation umgewandelt). Seit 1991, als das Staatsarchiv der Region Odessa den Zugang zu Dokumenten über die deutsche Kolonisierung der Schwarzmeerregion eröffnete, begann sie die Forschungsarbeit in den Archiven. Sie publizierte aktiv zahlreiche Berichte in Zeitungen, Zeitschriften und wissenschaftlichen Sammlungen zu Themen der lokalen Geschichte, Geschichte und Kultur der Schwarzmeerdeutschen und des "Phänomens" Odessa und begründete dabei die These, dass die Multinationalität die Besonderheiten der Entwicklung und des Wohlstands der Stadt Odessa bestimmte und zu einem der Faktoren ihrer Einzigartigkeit wurde. Sie gewann an Popularität bei einem breiten Spektrum von Spezialisten. Auf der Grundlage einer Reihe publizierter wissenschaftlicher Arbeiten, die für die Geschichtswissenschaft von großer Bedeutung waren und von der wissenschaftlichen Gemeinschaft aufgrund ihrer Bedeutung anerkannt wurden, wurde sie im März 1999 zur Dozentin am Lehrstuhl für Philosophie und Ukrainische Studien der A.S. Popov Ukrainischen Staatlichen Akademie für Kommunikation ernannt (seit 2001 die A.S. Popov Nationale Akademie für Kommunikation in Odessa), an der sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2006 tätig war. Ende der 1990er Jahre initiierte sie die Entwicklung und Organisation von der Stadtführungen "Deutsche Spuren in Odessa", deren regelmäßige Durchführung für die breite Öffentlichkeit im Jahr 2000 begann. Seit Anfang der 2000er Jahre organisierte sie als Lektorin des Odessaer Reisebüros die Vorlesungen zur Geschichte der deutschen Odessa und der Schwarzmeerdeutschen. Sie ist die Autorin des Drehbuchs für Dokumentarfilme über die Geschichte der deutschen Odessa und deutschen Kolonisten in der Region Odessa "Wir sind keine Fremden" (2015, Regisseur: A. Tkatschenko, https://www.youtube.com/watch?v=v22aEBUo4e4, Russische Sprache, "Wir sind keine Fremden", Deutsche Sprache http://deutsche.in.ua/video/filmy/57.html) und des Films "Spaziergänge im "deutschen" Odessa" (2016, Regisseur: D. Sgurjew, http://deutsche.in.ua/video/filmy/78.html).
Plesskaya ist Mitglied der Odessaer regionalen National- und Kulturgesellschaft "Wiedergeburt" (seit 1991), Mitglied der „Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“, (seit September 1996); korrespondierendes Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission für die Geschichte der Deutschen aus Russland/GUS (Deutschland, seit 2000), Mitglied des Rates der Deutschen der Ukraine (seit 2005), Mitglied des Präsidiums des Rates der Deutschen der Ukraine (seit 2016), Animatorin des Informations- und Bildungszentrums BIZ in der Ukraine für Geschichte und Ethnologie (seit 2010). E.G. Plesskaja ist Preisträger des Wettbewerbs "Unsere Besten – 2016" in der Nominierung "Forscher", organisiert vom Rat der Deutschen Ukrainer und der Gemeinnützigen Stiftung "Gesellschaft für Entwicklung". Sie nahm an einer Reihe von internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenzen in der Ukraine, Russland, Deutschland und Rumänien teil. Autorin von mehreren Artikeln in der Enzyklopädie "Deutsche in Russland". Ihre Werke sind in der Ukraine, Russland und Deutschland erschienen.
Sie ist verheiratet (seit 1969), Ehemann – Dr. Boris Wassiljewitsch Plesskij (geb. 1937), Tochter Natalia (geb. 1965), Beamtin.
Iz proshlogo nemeckih kolonij na Juge Ukrainy. Odessa, 1994. (In Mitautorenschaft); Popechitel'nyj Komitet ob inostrannyh poselencah Juzhnogo kraja Rossii. 1799–1876. T. 1–6 / Nauch. red. O.V. Konovalova; sost. O.V. Konovalova, Je.G. Pleskaja i dr. Odessa, 1998–2005; Odesskie nemcy, 1803–1920. Odessa: TJeS, 1999; Nіmci і nіmec'ka kul'tura v Ukraіnї. – Kiіv: Novij druk, 2001, 2003 (zweite Auflage). ukr., nem., angl. (In Mitautorenschaft); Nemcy v Prichernomor'e: istorija i kul'tura // Nemcy Prichernomor'ja: Katalog / Nauch. red. V.V. Solodova. – Odessa: Astroprint 2003. (In Mitautorenschaft); Nemcy Prichernomor'ja. Odessa: Astroprint, 2008, 2017 (zweite Auflage); Nemeckaja nacional'naja shkola v Ukraine, 1803–1938. Odessa: Astroprint, 2014; Progulki po nemeckoj Odesse. Al'bom-putevoditel'. Odessa, 2014, 2017 (zweite Auflage), 2019 (dritte Auflage); Nemeckaja kolonija Zel'c (Selz), 1809–1944. Odessa, 2016; Spaziergang durch das "deutsche" Odessa: Illustrierter Reiseführer, 2016. 2019 (zweite Auflage).
Die Enzyklopädie wurde auf die Initiative der öffentlichen Organisation „Föderale nationale Kulturautonomie der Russlanddeutschen“ (FNKA RD) unter aktiver Beteiligung der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen erstellt. Das Projekt wurde von den Regierungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Während der Projektdurchführung wurden Geldmittel verwendet, welche gemäß den Anordnungen des Präsidenten der Russischen Föderation und auf der Grundlage von durchgeführten Wettbewerben der „Nationalen Wohltätigkeitsstiftung“, den allrussischen öffentlichen Organisationen die „Gesellschaft „Wissen“, die „Russische Union der Rektoren“ u.a., in den Jahren 2015–2017 als Zuschüsse zugewiesen wurden.
1 14.11.2024
IVDK
Wichtige Aspekte der Projektarbeit in den Zentral- und Nordwestregionen Russlands im FokusIn Moskau fand ein Arbeitstreffen der Leiter öffentlicher Organisationen und ethnokultureller Klubs der Russlanddeutschen aus den Zentral- und Nordwestregionen Russlands statt. An diesem Treffen nahm auch die Vorsitzende des Internationalen Verbandes der Deutschen Kultur, Elisaweta Graf, teil.
1 12.11.2024
Arbeit in den Regionen
Deutschklubs in Оmsk: Arbeitstreffen und ErfahrungsaustauschDas Wochenende im Deutsch-Russischen Haus in der Stadt Omsk war sehr aktiv und belebt, da es ein Arbeitstreffen für die Leiter der Deutschklubs durchgeführt wurde. 20 Leiter der Deutschklubs aus der Region Omsk und der Stadt Omsk kamen zusammen, um neue Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln und ihre Erfahrungen mit der Arbeit in den Deutschklubs auszutauschen.
1 08.11.2024
IVDK
Zeitgenössische darstellende Kunst der Russlanddeutschen: Ein Blick auf die Aufführung in MoskauAm 7. November erlebte das Moskauer Kulturzentrum ZIL eine Aufführung mit dem Titel „Unglaubliche Abenteuer der Deutschen in Russland“, die im Genre des Storytellings stattfand. Zudem wurde das Essay „Der Weg“ in einer theatralischen Darbietung präsentiert. Wir hatten die Gelegenheit, diese Veranstaltung zu besuchen und möchten in diesem Artikel darüber berichten.
1 07.11.2024
Kulturhistorisches Seminar 2024 in Moskau eröffnetAm 6. November wurde im Deutsch-Russischen Haus in Moskau das kulturhistorische Seminar für Studierende, Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler eröffnet, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen auseinandersetzt. In einem hybriden Format wird dieses Seminar durchgeführt, dessen diesjähriges Thema „Russlanddeutsche in in- und ausländischen Modernisierungsprojekten: Familie, Ethnie und Wohnraum“ lautet.
1 05.11.2024
IVDK
Baum mit Bedeutung: Die Geschichte der Logos der Kultur- und GeschäftszentrenZwischen 2016 und 2021 wurden auf Initiative von Heinrich Martens, dem damaligen Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, fünf Kultur- und Geschäftszentren (KGZ) der Russlanddeutschen ins Leben gerufen. Mit Ausnahme des Zentrums in Moskau tragen alle diese Einrichtungen ein Baum-Logo. Doch wie kam es zu dieser Idee? Die Moskauer Deutsche Zeitung gibt uns Einblicke in die Hintergründe.
1 02.11.2024
IVDK
"Freunde der deutschen Sprache": Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden bekannt gegeben!Am 2. November wurden die Namen der Gewinner des Wettbewerbs in allen Nominierungen offiziell bekannt. Aus Hunderten von Werken wählte die Jury sorgfältig die würdigsten aus. Wir gratulieren allen Teilnehmern zum lang ersehnten Ende des Wettbewerbs!
1 01.11.2024
Nachrichten aus den Regionen
Ethnokulturelle Veranstaltung für junge Menschen in PetrosawodskIn Karelien versammelten sich Aktivisten von Jugendverbänden und -klubs aus den Zentral- und Nordwestregionen Russlands zu einer ethnokulturellen Veranstaltung. Junge Männer und Frauen aus Moskau, Sankt Petersburg, Murmansk, Iwanowo und Petrosawodsk kamen zusammen, um an ethnokulturellen Projekten zu arbeiten, die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen kennenzulernen und ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen.
1 31.10.2024
Nachrichten aus den Regionen
Ethnokulturelles Kaleidoskop im Herbst im Progymnasium Nr.1Ein ethnokulturelles Kaleidoskop von Ereignissen füllte den gesamten Raum des Progymnasiums während des Erntefestes mit hellen Farben aus. Im Oktober lernten die Kinder nach Tradition zusammen mit ihren Eltern und Erziehern kennen, lernten, nahmen teil, bastelten, kochten und feierten.
1 30.10.2024
Nachrichten aus den Regionen
Fußballverein "STERN ENERGY" - Meister der Stadt KrasnodarDer russlanddeutsche Fußballclub "STERN ENERGY" hat bewiesen, dass er unter anderen Teams der Stadt die stärkste ist und einen sicheren und verdienten Sieg in der Fußballmeisterschaft von Krasnodar errungen hat. Dieser Sieg ist das Ergebnis der engagierten Arbeit aller Mitglieder des Fußballclubs, der von den Trainern entwickelten Strategien und der Unterstützung der Vereinsgründer und unserer geliebten Fans.
1 29.10.2024
Nachrichten aus den Regionen
„Meine ethnische Identität“: Ein Jugendprojekt zu Genealogie und Geschichte – Stärkung der Generationenverbindung durch das Erbe der RusslanddeutschenAm vergangenen Wochenende, dem 26. und 27. Oktober, fand in Tjumen das bedeutende Projekt „Meine ethnische Identität“ statt. Dieses Vorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, die ethnische Identität der Aktivisten aus Jugendclubs zu bewahren und weiterzuentwickeln, indem die Genealogie und Geschichte ihrer Familien erforscht wird. Das Projekt zog Aktivisten und Vertreter des Jugendclubs der Russlanddeutschen aus Tjumen sowie den umliegenden Gebieten Tjumen, Isetski und Nischnetawdinski an. Diese Teilnehmenden setzten sich dafür ein, ihre Familiengeschichte zu erkunden und ihr kulturelles Erbe zu bewahren.