ADELUNG, Nikolai Nikolajewitsch, *1889 in Moskau, † 1963, Politiker und Funktionär, Teilnehmer der Moskauer Kämpfe von 1905, der Revolution von 1917 und des Bürgerkriegs, Mitglied des Volkskommissariats für Arbeit der Republik Turkestan, Organisator der Gesellschaft für Proletarischen Tourismus, Bergsteiger. Urenkel des Historikers, Philologen,Ehrenmitglieds der Petersburger Akademie der Wissenschaften und Mitbegründers des Moskauer Rumjanzew-Museums Friedrich (Fjodor Pawlowitsch) Adelung (1768–1843) und Enkel von dessen Sohn Karl Fjodorowitsch Adelung (1803–29), Gesandtschaftsrat der Russischen Mission in Teheran, der bei der Erstürmung der Botschaft am 11. Februar 1829 zusammen mit A.S. Gribojedow ums Leben kam.
Adelungs in der Wissenschaft tätiger Vater verließ 1896 die Familie und ging nach Amerika. Seine Mutter leitete nach der Revolution ein Militärhospital im Dorf Medwedkowo (Gebiet Moskau), wo sie 1922 verstarb. N.N. Adelung besuchte die Real-Schule, wurde aber 1904 wegen ungebührlichen Verhaltens gegenüber einem Lehrer suspendiert.
1905 wurde Adelung auf Empfehlung von Dr. W.Ja. Kannel und W.G. Archangelski in die Moskauer Organisation der Russischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Bolschewiki) aufgenommen. Er arbeitete als technischer Sekretär der legal erscheinenden Parteizeitung „Kampf“ und war Mitglied einer studentischen Kampfgruppe, die u.a. beim Schutz der Beerdigung von N.E. Bauman eingesetzt wurde. Nach der im Dezember 1905 erfolgten Auflösung der Kampfgruppe ging Adelung nach Saratow. 1910 machte er nach eigener Aussage „Abitur im Bezirk Charkow“. Etwa zur gleichen Zeit besuchte er L.N. Tolstoj, dessen Ansichten er aber „skeptisch“ gegenüberstand. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er am „deutschen“ Frontabschnitt. 1917 war er zunächst Vorsitzender des Soldaten- und Arbeitersowjets der Stadt Akkerman (Belgorod-Dnestrowski) und später Vorsitzender des Revolutionskomitees der 6. Armee und Stadtkommandant und nahm an den Kämpfen gegen die Rumänen teil. Nach seiner Versetzung nach Odessa war er Vorsitzender des Komitees für Arbeitspflicht und später Leiter der Arbeitsvermittlung. Schließlich wurde er von der Kommission für Angelegenheiten Turkestans des Allrussischen Zentralexekutivkomitees nach Taschkent entsandt, wo er im Volkskommissariat für Arbeit der Republik Turkestan tätig war. 1921 setzte er seine Ausbildung fort und nahm ein Studium an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Taschkent auf, wurde aber bereits 1922 als juristischer Berater des Ministerrats der Volksrepublik Chiwa (Choresmische Sowjetische Volksrepublik) nach Chiwa entsandt, wo er am 13. November eintraf. Nach kurzem Aufenthalt erkrankte er an Malaria und musste bereits ein Jahr später nach Moskau zurückkehren. Zu seiner Zeit in den mittelasiatischen Republiken war er oft im Gebirge, wodurch sein späteres Interesse für Alpinismus geweckt wurde. Von 1925 an war er viel mit Fragen des Tourismus und des Alpinismus befasst und gehörte zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Proletarischen Tourismus. Dabei galt seine Aufmerksamkeit vor allem der Entwicklung des Familien- und Kindertourismus, was zu Meinungsverschiedenheiten mit N.W. Krylenko führte, dem Bergsteiger Nr. 1 und [General-] Staatsanwalt der RSFSR. In den 1930er Jahren war er nicht mehr Mitglied der WKP(b). In den Jahren 1935–37 arbeitete er als Berater für geographische Fragen bei der sowjetischen Filmgesellschaft „Mosfilm“ und trat in der Rolle des patagonischen Ureinwohners Talkaw in dem Film „Die Kinder des Kapitän Grant“ (1936) auch als Schauspieler auf. Von 1937 an war er Stellvertretender Direktor des Kaukasischen Staatlichen Naturreservats. 1939 wurde er bei einem Treffen zur Feier des 10. Jahrestags des sowjetischen Tourismus in Borowski Kurgan mit dem (nummerierten) Ehrenabzeichen „Tourist der UdSSR“ ausgezeichnet.
Adelungs Ehefrau Ottilie Wladimirowna war Kandidatin der Ökonomischen Wissenschaften. Sein Sohn Juri (Georgi) Adelung (* 5. April 1945 in Moskau, † 6. Januar 1993 in Moskau) war Geologe, Bergsteiger, Autor und Interpret selbstgeschriebener Lieder, arbeitete als Industriekletterer und kam bei den Arbeiten an einem Moskauer Hochhaus auf tragische Weise ums Leben. Enkel – Anton Jurjewitsch Adelung.
Die Enzyklopädie wurde auf die Initiative der öffentlichen Organisation „Föderale nationale Kulturautonomie der Russlanddeutschen“ (FNKA RD) unter aktiver Beteiligung der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen erstellt. Das Projekt wurde von den Regierungen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Während der Projektdurchführung wurden Geldmittel verwendet, welche gemäß den Anordnungen des Präsidenten der Russischen Föderation und auf der Grundlage von durchgeführten Wettbewerben der „Nationalen Wohltätigkeitsstiftung“, den allrussischen öffentlichen Organisationen die „Gesellschaft „Wissen“, die „Russische Union der Rektoren“ u.a., in den Jahren 2015–2017 als Zuschüsse zugewiesen wurden.
1 26.12.2025
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1 25.12.2025
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